20 Teilnehmerinnen aus China, acht Referenten und Referentinnen aus Deutschland, 13 Tage, eine Stadt. Im German Department der Tongji Universität hat gestern die Summer School Shanghai begonnen.
Doch wir sollten den Tag nicht allein im Universitätsgebäude verbringen: Nach einem Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Stefan Kramer und Co-Vorträgen von Li Yiting und Muriel Schindler haben wir gleich unsere erste Busreise angetreten, um Shanghais Umgebung kennen zu lernen. Genauer: Die von deutschen Architekten konzipierte Anting New Town, eine Sattelitenstadt eine halbe Busstunde von Shanghai entfernt gelegen, welche in ihrem kreisförmigen Grundriss und den Hausformen einer "typisch deutschen Stadt" nachempfunden ist und in naher Zukunft vor allem Mitarbeitern der dort ansässigen Automobilindustrie als Wohnsitz dienen soll.

Montag, 01.09.08
Zur Selbst- und Fremdwahrnehmung des Chinesischen und des Deutschen: Konzepte von Funktion und Ästhetik und die hybride (?) Idee der Anting New Town
Stefan Kramer
Responses von Frau Li, Frau Schindler und Frau Kang

Exkursion: An’ting New City (German City)

Dienstag 02.09.08
Menschenformungsprogramme: Literatur und Architektur im Deutschland der 20er Jahre
Albrecht Koschorke

Mittwoch, 03.09.08
Lin’gang New City: Vom Reißbrett zur sozialen Realität
Gemeinsam mit dem Büro GMP Architekten Berlin
Exkursion: Lin’gang New City

Donnerstag, 04.09.08
Simulation der Stadt. Brechts Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony
Thomas Weitin
Exkursion: Das große Theater von Shanghai

Freitag, 05.09.08
Workshop in Hangzhou
Exkursion: Ausflug Stadtrundfahrt

Samstag, 06.09.08
Workshop in Hangzhou
Exkursion: Ausflug Long’jin’cun

Sonntag, 07.09.08
Workshop in Hangzhou

Montag, 08.09.08
Die hörbare Stadt (Der Sound des Urbanen)
Anne Paech, Joachim Paech

Dienstag, 09.09.08
Gemeinsame Produktion eines Klangbildes von Shanghai
Anne Paech, Joachim Paech
Exkursion: Shanghai City Planning Exhibition Center

Mittwoch, 10.09.08
Inszenierte Architektur – Die Stadt als Museum
Exkursion: Zhou’zhuang

Donnerstag, 11.09.08
Shanghai :: iahgnahS. Stadt im Museum
Albert Kümmel-Schnur
Exkursion: Oriental Pearl Tower

Freitag, 12.09.08
„Can cities make our life better?“ - Die Reflexion städtischer Entwicklung in der zeitgenössischen bildenden Kunst
Sven Sappelt
Exkursion: 7. Shanghai Biennale -Translocalmotion

Samstag, 13.09.08
Präsentation der erarbeiteten Klangbilder und Beiträge der Studierenden



Die Teilnehmerinnen:

Baiwei Melanie (Sun Yat-Sen)
Bian Xiaojun (Shanghai Wai Yuan)
Cai Jiaqi (Sun Yat-Sen)
Chen Yongling (Congquing Sichuan Wai Yuan)
Cheng Yiying (Tongji University)
Jiang Bei (Tongji University)
Li Yiting (Tongji University)
Lin Yiyin (Tongji University)
Liu Jing Yi (Sun Yat-Sen)
Long Xiaoshuang (Tongji University)
Lu Bai (Tongji University)
Qiu Sophie (Tongji University)
Ren Liu (Siemens Ltd. China)
Wei Yan (Tongji University)
Xiaoman gao (Sun Yat-Sen)
Xue Annika (Sun Yat-Sen)
Ye Weiwei (Tongji University)
Yuan Jingliang (Tongji University)
Zhou Hong (Tongji University)

In Städten treffen vielfältige kulturelle Einflüsse aufeinander: Menschen wandern aus mitunter weit entfernten Regionen zu und leben auf engem Raum nebeneinander; Waren zirkulieren; Informationen und Medienereignisse aus aller Welt fließen in die alltägliche Kommunikation ein. Diese urbane Dynamik wird heute durch eine erhöhte Mobilität und die neuen digitalen Medien zusätzlich beschleunigt.

Was bedeutet dies für das Verhältnis von Tradition und Moderne, Zentrum und Peripherie, China und Europa? Inwiefern werden überlieferte Elemente aus verschiedenen Zusammenhängen aufgegriffen und neu verarbeitet? Wie verändert dieser niemals endende Prozess kulturelle Identitäten und welche Perspektiven eröffnet er? Welche besonderen Erfahrungen bringt das alltägliche Leben in Städten unter diesen Bedingungen hervor? Und inwiefern lässt sich ein solcher Alltag auf dem Reißbrett planen?

Fragen wie diese untersucht die vierzehntätige Sommerschule „Metropolen der Hybridisierung“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaftler beleuchten zum einen spezifisch europäische Entwicklungen und erkunden zum anderen gemeinsam mit den Teilnehmern die Manifestationen kultureller Hybridisierung in Shanghai.

Die Universität Konstanz und ihr kulturwissenschaftlicher Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ veranstalten die Sommerschule in Kooperation mit der Deutschen Fakultät der Tongji Universität, Shanghai.

Verantwortlich für das Programm sind Albrecht Koschorke, Stefan Kramer, Albert Kümmel-Schnur, Anne Paech, Joachim Paech, Sven Sappelt, Thomas Weitin und Zhu Jianhua.

Was finde ich auf dieser Seite?
Diese Seite dient der Dokumentation der Internationalen Sommer School in Shanghai vom 1. bis zum 12. September 2008.
Live aus Shanghai berichtet dieses Weblog vom Verlauf der Summer School und stellt die Mitwirkenden vor. Es präsentiert Ergebnisse der einzelnen Workshops, Impressionen der Teilnehmer und sammelt vor Ort Beobachtungen zum Thema der Summer School "Metropolen der Hybridisierung".

Wozu genau dient die Dokumentation?
Zum einen soll die Dokumentation den Referenten selbst dienen, um Ergebnisse der Summer School in Wort, Bild und Ton über die Dauer der Summer School hinaus zentral und leicht zugänglich festzuhalten.
Zum zweiten sollen die Ergebnisse und auch der Ablauf der Summer School so einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Gerade künftigen Studierenden des neu geschaffenen Masterstudiengangs "Kulturelle Grundlagen Europas", für welche ein Auslandssemester Pflicht sein wird, soll die Dokumentation Anregungen vermitteln, wie sie ihre in der Ferne getroffenen Beobachtungen für die These einer Abschlussarbeit fruchtbar machen können.